„Ich bin auch schlagfertig – und zwar immer 10 Minuten später.“
Vielleicht kennst Du das, dass Du einen Angriff bekommst, reagieren willst und Dir nichts einfällt. Der Kopf ist leer, die Gedanken blockiert. Das geht vielen Menschen so. „Schlagfertigkeit ist angeboren oder nicht.“ Da Du das liest, bist Du also einer der Menschen, denen das nicht in die Wiege gelegt wurde.
Das wollen wir nun mal ändern. Wir gehen mal auf das ein oder andere Thema ein und schauen mal auf Techniken, die Du nutzen kannst. Grundsätzlich ist es vielleicht schon einmal wichtig zu wissen, das Schlagfertigkeit jeder beherrschen kann. Es sind Techniken und viel üben. Ganz einfach machen. Du brauchst ein wenig Übung, Technik und Mut. Schau Dir mal diese Punkte an. So baut sich, aus meiner Sicht, gute Schlagfertigkeit auf:
| Kreativität |
| Techniken |
| Gedankenschnelligkeit |
| Sicherheit |
Für Schlagfertigkeit benötigst Du als aller erstes Sicherheit. Nur sichere Menschen können auch überzeugend schlagfertig sein. Schau dazu gern vorherige Blogbeiträge an oder gehe in meinen Youtube-Kanal. Wenn Du da MR-Rhetorik eingibst bekommst Du über 150 Videos zu vielen Themen rund um Rhetorik, Schlagfertigkeit und Reden halten. Nun aber weiter. Sicherheit musst Du ausstrahlen, da es sich oft um einen unfairen Angriff handelt, der Dich ja zur Schlagfertigkeit zwingt. Damit Du sicher wirkst, brauchst Du eine bestimmte Haltung, Blickkontakt, Mimik, Stimme, … Das ist ein Thema, darauf können wir hier in Gänze nicht eingehen. Wenn Dich das interessiert, dann schau mal in die anderen Blogbeiträge. Deine Sicherheit holst Du Dir durch einen Auftritt mit den besagten Eigenschaften.
Wenn Du die Sicherheit hast und ausstrahlst, werden Dich schon weniger Angriffe treffen. Wenn nicht, brauchen wir die nächste Stufe: die Gedankenschnelligkeit. Nur, wenn Du schnelle Gedanken hast und sofort auf den Angriff reagierst, wirkt das schlagfertig. Wenn wir von Schnelligkeit reden, dann geht es um eine Reaktion innerhalb von 3 Sekunden. Das wird als schnell und schlagfertig verstanden. Gedankenschnelligkeit kannst Du lernen, indem Du in Gesprächen, in denen Du nicht direkt beteiligt bist, überlegst, wie Du reagiert hättest, wenn das ein Angriff gegen Dich gewesen wäre. Probiere das mal aus, das hilft Dir, Dich rasant zu entwickeln und außergewöhnliche Fortschritte zu erreichen.
Jetzt benötigen wir noch Techniken, die Dir helfen mit Standartsätzen zu beginnen und danach Deine Aussage zu machen. Ich gebe Dir mal 3 Techniken, die sich hervorragend einigen und die Du in unterschiedlichen Situationen einsetzen kannst.
1. Umdefinieren
Interpretiere die Aussage/ den Angriff um. Du beginnst mit: „Sie wollen damit sagen…“ und dann folgt Deine Interpretation.
Beispiel: Sie Waschlappen!
Sie wollen damit sagen, dass Ihr Leben durch mich sauber und reibungslos
verläuft? Da gebe ich Ihnen Recht.
Sie sind doch ein Schaumschläger.
Sie wollen damit sagen, dass Sie mit mir viel aufregende Sachen erleben? Da stimme ich voll zu.
Sie sagten doch eben noch genau das Gegenteil.
Wenn Sie damit sagen wollen, dass ich sehr flexibel in meinem Lernen bin,
dann stimme ich Ihnen zu.
Standards: Sie wollen damit sagen…
Wenn Sie damit sagen wollen, dass…
2. Gegenfrage
Wir sind daruf konditioniert auf Fragen zu antworten. Das ist freundlich. Das gehört sich so. Ist das so? Hilft das der Kommunikation? Frage doch mal zurück. Gebe auf eine Frage eine Gegenfrage.
Beispiel: Wie konnte Ihnen dieser Fehler passieren?
Was genau ist für Sie jetzt ein Fehler?
Wann werden Sie die Aufgabe abgearbeitet haben?
Was bedeutet für Sie denn abgearbeitet?
Wie wirst Du Dein Verhalten verändern?
Wer sagt denn, dass mein Verhalten geändert werden soll?
Standards: Wer sagt das?
Woher wollen Sie das wissen?
Woher haben Sie denn den Blödsinn?
3. Deine Meinung/ Dein Problem
Sie bekommen damit eine dicke Haut gegen Angriffe. Wichtig ist, nach der Antwort direkt wegsehen, sonst wird es ein Dialog. Mit der Äußerung zeigst Du Deine absolute Ablehnung. Der Vorwurf lässt Dich kalt.
Beispiel: Das Ergebnis ist eine große Enttäuschung.
Das ist Dein Problem.
Das wird so nicht gehen.
Das sehen Sie so, objektiv ist das anders.
Du bist so ein Penner.
Sie finden ich bin ein Penner, das ist Ihr Problem.
Standards: Das ist Dein Problem.
Das ist Deine Meinung.
Das ist nicht die Wahrheit, das ist Deine Wahrheit.
Sie finden ich bin …, das ist Dein Problem.
Wichtig bei den Techniken ist, dass es sich um Werkzeuge handelt, die nicht immer passen, aber sehr oft. Es sind Werkzeuge. Mit einem Hammer kannst Du auch keine Schraube in die Wand schrauben. Dazu bnötigst Du einen Schraubendreher. So ist das mit den Techniken der Schlagfertigkeit. Probiere aus, welche bei Deinen Angriffen passt.
Als letzten Punkt brauchen wir noch die Kreativität. Die Kreativität hilft Dir, dass Deine Aussagen humorvoll, spitz, kess, wie immer Du das nennen möchtest, sind. Wo Menschen lachen können, ist Heiterkeit. Wenn Du es schaffst, dass die Menschen durch deinen Spruch lachen, wird der Angreifer vorsichtig. Möglicherweise lachen die Zuhörer den Angreifer ja sogar aus. Wenn Du das schaffst, ist sofort Ruhe. Du wirst hier wahrscheinlich nie wieder Angriffe erfahren.
Jetzt heißt es üben und ausprobieren. Du hast einige Ideen von mir erhalten. Wahrscheinlich musst Du üben und Erfahrungen sammeln, damit Du besser wirst und Deine Schlagfertigkeit weiter schulst. Die schlechte Nachricht ist, dass Dich das Lesen nicht weiterbringt. Du musst wirklich umsetzen und machen. Es ist wie beim Schwimmen. Die Praxis bringt Dich weiter.
Ich bin gespannt, ob es Dir mit den Tip´s gelingt die „ungewünschten Äußerungen“ zu verringern und bewusster zu agieren. Wichtig ist, dass Du anfängst. Viel Spaß dabei.
Unter 0152-0132 6996 erreichst du mich auch persönlich.
In dem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Umsetzung und viel Spaß bei Deinen rhetorischen Übungen und nun: fang an zu reden.