„So guten Bogen gibt es nicht, der überspannt und nicht zerbricht.“ Freidank (Vrîdanc) (um 1170 – um 1233)
Hast Du mal auf die Nachrichten geachtet und was da so gesprochen wird? Es gibt nur noch Stars, Katastrophen und Krisen. Wir reden in so vielen Fällen nur noch in Übertreibungen und mit so vielen Generalisierungen. Ich gehe nachher noch auf die Begrifflichkeiten ein.
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass Menschen immer mehr in Extreme fallen und mehr und mehr auch daran glauben. „Alle haben…“, „Niemand ist mehr…“, „Das würde ich nie…“ und ähnliche Sätze höre ich täglich. „Nichts ist so gut, dass man es immer macht und nicht ist so schlecht, dass man es nie macht.“ Dieses Zitat nehme ich, um meine Sprache etwas aus den Extremen zu holen. Du kannst auch James Bond nehmen: „Sag niemals nie“. Das ist auch so ein Satz, der mir im Kopf bleibt, wenn ich Übertreibungen und Zuspitzungen meine.
Wenn wir mal in den Sport schauen, dann sehe ich da nur noch Stars, Superstars und andere Verbindungen mit „Star“. Jeder, der im Fußball mal 3 Meter den Ball geradeaus schießen kann, ist sofort ein Star. Wenn jemand 2 Mal ein Tor geschossen hat, ist es gleich ein kommender Nationalspieler. Es gibt nur noch super und grottenschlecht.
In der Politik ist es ähnlich. Da sind die Meinungen sehr oft links oder rechts. Es gibt scheinbar keine Mitte mehr. Es ist kaum noch möglich eine ordentliche Diskussion zu führen, ohne in eine Ecke gepresst zu werden. Aus meiner Sicht gewinnt immer der Gesprächspartner, der es rhetorisch draufhat und den Gesprächsgegner, ja ich bezeichne das hier als Gegner, schneller K.o. schlägt. Es gewinnt der, der den Gesprächspartner schneller in der Ecke hat.
Machen wir mit den Übertreibungen weiter. Da wir immer weniger Hemmnisse haben und immer mehr zu sehen bekommen, ist ein „normaler“ Unfall schon kein Ereignis mehr. Jetzt geht es schon um Katastrophen. Es reicht nicht mehr, dass in einer Firma etwas Schlimmes passiert, es sind Skandale. Es reicht nicht mehr, dass eine Explosion erfolgt ist, es „…sieht aus wie nach einer Atombombenexplosion.“ (Zitat aus der BILD). Ich frage mich, wer solche Aussagen treffen kann. Hat die Person einen solche Explosion gesehen oder war sie gar dabei und hat überlebt?
Ich habe Dir hier nun einige Beispiele aufgezeigt, wie unsere Sprache immer extremer wird und durch Zuspitzungen und Übertreibungen heraussticht. Im NLP, dem neuro-linguistischen-Programmieren gibt es das Meta-Modell der Sprache und in diesem die 3 Verarbeitungsprozesse Tilgung, Generalisierung und Verzerrung. Diese schauen wir uns hier mal an, um noch tiefer in unsere Sprache zu kommen und besser zu verstehen.
Die Tilgung
Mit der Tilgung werden die meisten Informationen einbehalten. Es wird manche Information im schwarzen Loch verschwunden gelassen. Die Informationen werden auf das Wesentliche gekürzt und alles kurz und knapp gehalten. Mit der Tilgung verringert man den Informationsgehalt auf die wichtigsten Informationen – aus seiner Sicht.
Das ist für Menschen sehr wichtig, da er sich sowieso nicht alles merken kann. Seine Kapazitäten sich Dinge zu merken, sind beschränkt. Oder ist es lebenswichtig zu wissen, wie viel Pflanzen in diesem Raum sind? Die ganze Information würde ihn hemmungslos überfordern. Er braucht Klarheit und Kürze.
Die Generalisierung
Hier gibt es oft nur schwarz oder weiß. Wörter, wie „immer“ oder „nie“, „alle“ oder „keiner“, „jeder“ oder „niemand“ sind Generalisierungen. Zwischendrin gibt es nichts. Hier wird alles oder werden alle über „einen Kamm geschoren“. Es gibt nur diese Extreme und nichts dazwischen.
Für einen Menschen ist die Generalisierung jedoch auch wichtig. Es reicht schließlich für immer als Erfahrung, wenn er einmal auf die heiße Herdplatte gefasst hat. Er wird es nie wieder tun. Wichtig zu beachten ist es, dass durch die Extreme jedoch klare Stellungen bezogen werden. Ich bin für A oder für B. Ich bin für eine Sache.
Aber wie bei schwarz und weiß ist es für einen Menschen auch nicht immer eine Erleichterung so extrem zu sein, wenn Mitmenschen sich durch unverrückbare immer gültige Lebensweisheiten genervt und gemaßregelt fühlen.
Die Verzerrung
Durch die Verzerrung werden erlebte Dinge anders, verzerrt dargestellt. Das ist z. B. die rosa Brille der Verliebten, die dunkle Wolke, durch die die Schlechtgelaunten in die Welt blicken und ein individueller Spiegel Deines Ich´s. Gleichzeitig ist die Verzerrung auch etwas, was Menschen aus Deiner Umgebung haben, wenn Sie Dich betrachten. Sie sehen, was Sie sind.
Die Verzerrung sagt aus Dir heraus, Was Dir wichtig ist, weil Du weißt, warum etwas so und nicht anders sein kann. Das hilft den Menschen sehr, wenn sie sich orientieren, wenn eine Erklärung für Geschehnisse gesucht wird. Damit kann jeder vortrefflich Verantwortung abgeben und sich entlasten. Gern kann die Person so ein armes Opfer sein.
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