„Ich habe noch nie ein Tier getroffen, das ich nicht mochte. Das selbe kann ich von Menschen nicht behaupten.“ Doris Day
Konferenzen im Kollegenkreis sind eine ständige Herausforderung. Eine Herausforderung für die Mitarbeiter und die Führungskraft. Jeder kann in einer solchen Konferenz an Grenzen stoßen, die weitreichende Folgen haben können. Vielleicht hast Du es schon gemerkt, aber in manchen Kollegen schlummert ein Tier, welches unter bestimmten Voraussetzungen rauskommt. Das Tier im Kollegen hat bestimmte Eigenschaften und Du musst es mit Aufmerksamkeit und Beachtung füttern, damit es ruhig bleibt.
Lass uns im Folgenden mal genauer schauen, wie Du das als Moderator machen kannst und worauf es zu achten gibt.
Der Zoo am Konferenztisch
Kennst Du das, dass Meetings manchmal Wendungen nehmen, die Dich völlig überraschen und aus dem Ruder laufen oder unschön enden? Das sind keine Situationen, die einfach so passieren. Du kannst Sie schon weit vorher erkennen, denn Sie kündigen sich an. Als eine gute Führungskraft bemerkst Du frühzeitig Bewegungen, die zu einer Eskalation führen können. Es liegt also an Dir diese zu erkennen und zu reagieren. Besser ist es noch, diese so früh zu erkennen, dass Du agieren kannst.
Meeting: Revier- und Rangkämpfe sind auf der Tagesordnung, ohne, dass sie auf der Tagesordnung stehen
Das Bewusstsein (nach dem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken = System 1), von dem wir denken, dass es den Ton angibt, sagt: „Wir sprechen heute über Inhalte, Sachprobleme und werden einige Punkte entscheiden.“. Naja, wer´s glaubt… Unser Unterbewusstsein (nach dem genannten Buch = System 2), welches um ein Vielfaches größer ist, sagt jedoch: „Denen werde ich es zeigen! Wollen wir doch mal sehen, wer hier der Boss ist. Das ist mein Revier!“
Immer wenn wir ein Meeting haben, entstehen Situationen, wo wir unseren Status verteidigen und zu wilden Tieren werden, die beißen und kratzen. Es geht um unseren Rang, um mein Revier. Jeder, auch nur vermutete, Angriff die Position, auf das Revier oder den schon genannten Status eines Kollegen oder einer Kollegin einer beliebigen Gruppe kann im gesamten Team oder bei Einzelpersonen zu ungeahnten und folgenschweren Reaktionen führen.
Ist die Führungskraft (der Moderator) schwach, kommen die „Tiere“ ans Tageslicht.
Dieses Schema ist nicht von mir. Es sei gesagt, dass die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Schülervertretungen diesen Besprechungszoo schon vor Jahrzehnten entwickelt hat (der Hund = Streiter, das Reh = schüchtern, der Fuchs = Ausfrager, usw.). Die Zuordnung der Typen und Tiere ist sehr treffend und wird in sehr vielen Führungskräfteseminaren verwendet. Die Quelle soll hier erwähnt sein, da es eine starke Leistung war und ist und vielen Trainern die Möglichkeit gibt dies auch heute noch zu nutzen. Danke liebe deutschen Schülervertretungen!
Damit Du es besser einteilen kannst, sind die einzelnen Strategien strukturiert aufgebaut. Ob rhetorisch und verhaltenspsychologisch, das ist egal. Eine Struktur kann Dir helfen, Deine Besprechungskollegen besser einzuteilen und einzuschätzen. Deshalb lass und mit den einfachen und angenehmen Typen beginnen und dann zu den schwierigeren Kollegen übergehen.
Wünschenswerte Besprechungsteilnehmer:
Das Pferd
Das Pferd ist der angenehme Kollege, der aufmerksam, interessiert und fleißig das jeweilige Thema arbeitet. Die Beiträge und Aussagen des Pferdes sind sachlich und wohl überlegt. Mit dem Typ „Pferd“ haben Sie bei Besprechungen stets ein gutes Auskommen. Pferde sind konstruktive und lösungsorientierte Teilnehmer, mit denen jeder Moderator gut zusammenarbeiten kann.
Wenn die Einladung fehlerhaft ist, in der Einführung und der Rahmensetzung, können die unterschiedlichen „Tiere“ in den Teilnehmern schnell ans Tageslicht treten. Da gibt es die „defensiven“ Typen, wie das Reh, das Nilpferd und den Igel.
Das Reh
Das Reh ist, wie das Reh ist. Es ist ein Fluchttier und freiwillig sagt das Reh nichts. Sich ängstlich duckend hofft es: „Mich wird schon keiner bemerken“. Dabei werden sie schnell zum Opfer von Löwen und Füchsen, wie in der Natur eben. Rehe müssen durch Fragen oder durch Einbeziehen in die Abläufe in das Gespräch reingelockt werden. Dabei brauchen Sie den Schutz des Moderators. Das kann unter anderem durch eine Kartenabfrage erfolgen. Jeder kommt zu Wort, egal wie extra- oder introvertiert die Person ist. Wenn zu viele Rehe in der Runde sitzen, dann ist es wichtig, den Rehen genug Zutrauen zu geben, damit diese aus Ihrer Deckung kommen und sich auch mal zeigen.
Das Nilpferd
Nilpferde tauchen ab und gähnen vielleicht ab und zu. Wenn Sie auftauchen, reißen Sie das Maul auf und tauchen genauso schnell wieder ab. Sie bringen sich kaum ein. Sie sind keine ängstlichen Personen. Ihnen ist das Thema nicht interessant genug. Das Nilpferd ist an sich gutmütig, aber, wenn es in die Ecke gedrängt wird, kann sehr gefährlich werden oder auch, wenn es sich gestört fühlt. Es kann helfen, wenn die Aufgabe, Rolle und Verantwortung des Nilpferdes angesprochen wird („Sie als…“). Es kann aber auch sein, dass das Nilpferd nicht in diese Besprechung gehört.
Der Igel
Im Gegensatz zum Reh, das sich duckt, reagiert der Igel, wie ein Igel reagiert. Er rollt sich zusammen und ist sehr stachelig. Er fühlt sich schnell angegriffen und stichelt dann zurück. Der Igel nörgelt und kritisiert gern Personen und Situationen, egal ob zu Recht oder zu Unrecht. Für den Moderator und für jede Führungskraft ist der Igel ist anstrengend. Wichtig für den Moderator ist es herauszufinden, welcher sachliche Wunsch hinter den Einwürfen steckt. Ob der Wunsch erfüllbar ist, oder nicht, ist dann die Herausforderung der Führungskraft. Bei Igeln gilt es herauszufinden, warum er sich nicht sicher fühlt und was er bräuchte.
Die offensiven Strategien:
Der Hund
Hunde, die bellen, beißen nicht. Hunde sind oft gereizt, aggressiv und fallen anderen ins Wort. Um den Hunden Einhalt zu gebieten (was für eine Wortwahl) bitten Sie um sachliche Begründungen seiner Beiträge oder gestellten Fragen: „Was bringt Sie zu dieser Erkenntnis?“ Da der Hund gern ein Redner ist, der länger redet, begrenzen Sie die Zeit seiner Beiträge („Bitte halten Sie sich an die X Minuten Redezeit, die Besprechung ist fest terminiert und wir haben noch weitere Themen.“). Weiterhin kann der Hund durch konkrete Aufgaben (im Protokoll vermerken) eingebunden werden.
Der Breitmaulfrosch
Bei dem Breitmaulfrosch kann es länger dauern. Er steht gern im Mittelpunkt und versucht sich durch lange Beiträge und ausgeprägte Fachlichkeit ganz besonders zu zeigen. Er ist auch ein typischer Vielredner. Den Breitmaulfrosch gilt es bestimmt und höflich unterbrechen. Eine verwandte Tierart ist der Pfau: „Schau wie schön ich bin“. Der Pfau liebt es sich darzustellen und nutzt jede Form von Darstellung, um im Licht zu stehen und Anerkennung zu bekommen.
Der Fuchs
Der schlaue Fuchs ist, wie er es auch in der Natur ist, ein listiger Typ, der gezielt Fragen stellt. Er prüft ebenfalls die Kompetenzen des Moderators anzuzweifeln und das in offener Runde. Der Moderator, muss auch in solchen Situationen sachlich bleiben. Einem Streit muss dieser aus dem Weg gehen und sich nicht provozieren lassen. Fragen des Fuchses sind kurz und knapp zu beantworten, dann kann auch der Fuchs in die Gruppe integriert werden.
Die Giraffe
Die Giraffe ist angepasst, jedoch umso gefährlicher, weil sie geschickt auf der Metaebene der Moderation eingreift („An dieser Stelle wäre eine längere Diskussion zielführender“). Sie sitzt häufig in der Nähe des Moderators. Dieser Typ nimmt gern die Rolle des ungebetenen Co-Moderator ein und macht dem Moderator die Führung streitig. Die Giraffe greift den Status des Moderators an.
Der Ablenker:
Der Affe
Der Affe lässt den Affen los. Mit diesem Typen hast Du als Moderator gut zu tun. Er ist so wie nasse Schmierseife. Glitschig und nicht richtig zu greifen. Der Affe ist gern der Clown in der Runde. Er hat Humor und macht in allen möglichen Situationen, ob passend oder nicht, Witze. Gern nutzt er auch andere Dinge, die er als „Ablenker“ nutzt. Er nutzt als Strategie, sich den möglichen Konflikten zu entziehen und nicht greifbar zu sein, indem er auf alles verweist, was nicht mit dem Thema zu tun hat. Er ist halt glitschig und nicht greifbar. Durch seinen Humor und die verbundenen Unterbrechungen sorgt er jedoch auch für eine positive Auswirkung in Situationen, die verfahren sind.
Ein guter Moderator sollte es schaffen, alle Typen bei Laune zu halten und diese somit nicht erst zu Tieren werden zu lassen. Durch geschickte Planung und eine aufmerksame Gesprächsführung sollte es möglich sein jedem Tier die Aufmerksam zu geben, die es verlangt.
Wie Du Konferenzen als Moderator gut führen kannst, können wir gern im Coaching besprechen. Das hat vielen Führungskräften geholfen, das Team besser zu moderieren und die Besprechungen zu optimieren.
Unter 0152-0132 6996 erreichst du mich auch persönlich. Wenn es Dir wichtig ist, weiter an Deinen Fähigkeiten in der Rhetorik zu arbeiten, dann findest Du hier weitere Infos auf dieser Internetseite.
Besonders schön ist es, wenn Du lesen kannst und dadurch besser wirst, weiter wächst. Hier findest Du weitere Bücher: https://mr-rhetorik.de/meine-empfehlungen/
Ich freue mich, wenn Du mich unter https://mr-rhetorik.de/kontakt/ kontaktierst. Was immer ich für Dich tun kann, komm auf mich zu.
Hier bekommst Du noch eine Anleitung, wie Du eine Rede optimal vorbereitest: https://mr-rhetorik.de/anleitungen/vorbereitung-einer-rede/
Damit Du eine herausragende Persönlichkeit und ein außergewöhnlicher Redner werden kannst, schau Dir mal dieses Coaching an. Das wird Dir großartige Möglichkeiten für Deine Entwicklung geben: https://mr-rhetorik.de/coaching/6-wochen-redner-coaching/