„Es gibt keine zweite Chane für den ersten Eindruck.“
München, Juli 2019. Ein Konferenzsaal, ähnlich einem Theater. Die Bühne ist schön gestaltet, der Vorhang in ein rotes Licht getaucht. Es sitzen etwa 500 Menschen im Publikum. Die Türen schließen sich, das Saallicht wird gedimmt, das Gemurmel im Publikum verstummt. Der Moderator betritt die Bühne pünktlich 9 Uhr. Mit kräftiger Stimme und schwungvollen Texten bringt er das Publikum in Stimmung. Ein Lacher, etwas Erstaunliches zum Thema und dann wird der erste Redner angekündigt. Applaus ertönt und die Spannung bei den Teilnehmern der Konferenz ist spürbar.
Wenige Augenblicke später betritt der Redner die Bühne. Der Anzug sitzt, die Krawatte ist aber nicht ganz festgebunden. Der Knoten ist leicht schief. Die Frisur sitzt, der Redner geht leicht gebeugt. Er beginnt mit den Worten: „Guten Morgen, mein Name ist…, ich komme aus und habe …studiert…“ So geht es weiter, ca. 10 (!!!!) Minuten. Am Ende kommt dann noch: „Leider bin ich leicht erkältet, deshalb ist die Stimme nicht ganz so fest.“ Das hat bisher keiner gemerkt!! Was soll das? Weiter geht es mit: „Die Präsentation habe ich nicht mehr gekürzt, dazu fehlte mir die Zeit, deshalb muss ich über manche Folien drüberspringen.“ „Aha, wir waren es also nicht Wert, dass sich der Redner richtig vorbereitet.“ höre ich von meinem Nachbarn. Ich denke: „Stimmt!“.
Das ist ein kleiner Auszug aus einer 3-tägigen Konferenz. Es waren tolle Redner da und eben auch andere. Was aber macht nun den Unterschied? Wieso denke ich an manche Redner mit Freude zurück und an andere mit Grausen? Es gibt keine 2. Chance für den ersten Eindruck! Es ist ganz oft der erste Eindruck, der das Ergebnis bestimmt. Du kennst es vielleicht, dass Du eine Person siehst und Du nach wenigen Sekunden ein erstes Urteil gebildet hast. Vielleicht unbewusst.
Studien sagen, dass sich Menschen nach ca. 7-8 Sekunden ein erstes Urteil gebildet haben. Wir brauchen 4 Sekunden für ein optisches Urteil und nochmal 3 Sekunden für ein auditives Urteil. Danach steckt die Person in einer Schublade. Ob gewollt oder nicht. Es ist so.
Was Du jetzt machen kannst, damit Du einen guten Eindruck bei Deinem Auftritt vor Publikum machst, darauf kommen wir jetzt. Nutze diese 7 Tipps, damit Dein Auftritt merk-würdig bleibt.
1. Der Auftritt geht vor dem Auftritt los. Wenn das Scheinwerferlicht auf Dich leuchtet und Du auf der Bühne bist, dann ist schon viel passiert. Wenn es Dir möglich ist, begrüße einzelne Menschen aus dem Publikum persönlich. Ein Handschlag, ein nettes Wort und Du kommst schon viel sympathischer rüber, hast die ersten Fürsprecher im Publikum. Frage einige, wenige Fragen, die persönlich sind, wie: Wie sind sie hergekommen?, Hatten Sie eine angenehme Anreise?, etc.
2. Wahrscheinlich hast Du dann einen Platz in der ersten oder letzten Reihe des Publikums. Evtl. kommst Du auch aus dem Backstage-Bereich. Von wo auch immer Du kommst: Der Auftritt geht mit dem Aufstehen und losgehen los. Du wirst von dem Moment beobachtet. Solltest Du Dir also jetzt die Hose richten, nochmal die Haare ausschütteln oder einen letzten Check an der Krawatte vornehmen, es wird gesehen! Das ist alles vorher erledigt.
3. Auf dem Weg zur Mitte der Bühne ist Deine Haltung aufrecht, der Blick geradeaus und zielgerichtet. Erst wenn Du auf der Bühne Deine Position erreicht hast, blickst Du in das Publikum und dann geht die Rede los. Deine aufrechte Haltung signalisiert, dass Du zu dem stehst, was gleich gesagt wird und Du eine innere Haltung hast, die stabil und aufrecht ist. Wie das Innen so das Außen.
4. Auf der Bühne strahlst Du in den ersten Augenblicken besonders viel Kraft und Energie aus. Das kannst Du auch mit wenigen Worten und nur mit Körpersprache, Mimik und Gestik zeigen. Menschen spüren Deine Energie und Deinen Status. Da sind viele Zuhörer sehr sensibel.
5. Und nun eine der wichtigsten Dinge: Gib den Menschen ein LÄCHELN.
Es ist doch für viele Menschen ein schönes und wichtiges Signal, wenn Du lächelst. Mit dem Lächeln zeigst Du Menschen, dass Du ungefährlich bist und das macht sympathisch. Es gibt Menschen ein gutes Gefühl, wenn jemand die Bühne betritt und ein Lächeln für das Publikum hat. Wenn Du Menschen kennst, die ihr Gesicht zu einer Faust geballt haben, kennst Du vielleicht Deine Gedanken und Deine Gefühle.
6. Nun kommen wir zur Begrüßung. Wenn Du diese so machst, wie oben beschrieben, dann knicken die ersten Zuhörer innerlich ein und schalten ab. Du wirst sofort unsympathisch, wenn sich alles um Dich dreht. Der Zuhörer steht im Mittelpunkt! Der Zuhörer denkt sich: „Was habe ich davon?“. Und wenn Du dann nur über Dich redest, dann ist das schlecht.
7. Wenn es Dir nun noch gelingt einen guten, merk-würdigen Einstieg zu haben, ist das Paket perfekt. Es ist geschnürt, mit schönem Papier eingepackt und eine Schleife ist auch noch drum. Der Redeeinstieg ist gut, wenn es Dir gelingt, die Zuhörer abzuholen und das Interesse zu wecken. Das ist Dein Moment, wo Du dem Publikum klar machst, warum diese zuhören müssen. Wenn Du Redeeinstiege brauchst, schau mal in den Blogbeitrag 5, da findest Du mehr zum Thema.
Mit diesen 7 Punkten wird es Dir gelingen einen guten ersten Eindruck zu haben. Menschen werden sich an Dich erinnern und eine positive Erfahrung mit Dir verknüpfen.
Hat Dir der Beitrag geholfen? In unseren Trainings üben wir Vorträge und Teamkommunikation sehr intensiv. Der Auftritt auf einer Bühne ist einer der Schwerpunkte, welche betrachtet werden. Über das Kontaktformular kannst Du auf mich zukommen und wir entwickeln ein Training, was genau für Deine Firma, für Dein Team passt. Unter 0152-0132 6996 erreichst Du mich auch persönlich.
In dem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Umsetzung und viel Spaß bei Deinen rhetorischen Übungen und nun: fang an zu reden.